
... ist seit Jahren der meist gehörte Refrain. Stimmt ja auch. Nur wann waren die Zeiten nicht schwierig? Vielleicht bei manchen in einer schönen Kindheit?
Die hatte Aslaug König, aber damit ist definitiv Schluss. Die Therapie ihrer Mutter - ebenfalls eine Aslaug - , ihr endlich die Geschichte der Aslaugs zu erzählen, vermehrt die Schwierigkeiten nur weiter. Der Stoff der nordischen Nibelungen ist zum Nägelkauen spannend, aber voller moralischer Abgründe.
Bleibt der nette Vater Tobias als Rückhalt? Nein. Inspiriert durch die angebliche Familiengeschichte seiner Frau, beginnt er nach seinen Vorfahren zu fragen und stößt auf die bis in die Gegenwart verschwiegenen jüdischen Wurzeln seiner Familie. Eine wahre Geschichte aus schwierigen Zeiten, dunkel, anrührend und aufrüttelnd.
Erwartet die Leserinnen und Leser der Wölfe von Greifswald also tiefste Depression? Nein. Auch die schwierigen Zeiten und Geschichten sind durchzogen von leuchtenden Momenten, Geistesblitzen, Freundschaft, Lachen, Aha-Erlebnissen und Einverständnis mit der Welt.
Am Ende sind meistens die bösen Geschichten
die richtig guten. (Aslaug König)
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